Kartenausschnitt      
         
  Adresse: Budapester Str. 32, 01069 Dresden (ursprünglich Chemnitzer Str. 6)      
  Gründung: 1858      
  Schliessung: bis heute teilweise in Betrieb (ab 1991 nur noch Ausschank)  

 

 
         
  Geschichtlicher Überblick:
     
 

1838 kauft der aus Bayern stammende Bierbrauer Leonhard Meisl das Gelände des sogenannten Feldschlösschens. Dieser war ca. 1800 nach Dresden gekommen und seitdem Pächter des prinzlichen Brauhauses in der Dresdner Friedrichstadt. Da letzteres Anfang der 1840-er Jahre an die Kapazitätsgrenzen stiess wollte Meisl auf dem Gelände des Feldschlösschens eine moderne Lagerbierbrauerei errichten. Der Antrag stiess jedoch auf erbitterten Widerstand der Brauerinnung. Nach jahrelangem Streit - der erste Antrag wurde 1843 gestellt - erteilte das Innenministerium schliesslich am 30. Dezember 1845 die nötige Konzession.

Nachdem Leonhard Meisl wohl ca. 1855 gestorben war übernahmen seine Nachfahren die Brauerei. Da eine Großbrauerei jedoch erheblich mehr Kapital erforderte als die Familie Meisl aufbringen konnte verkauften sie die Brauerei 1858 an eine Aktiengesellschaft, welche sich in eben diesem Jahr zum Zweck des Betreibens der Brauerei konstituiert hatte. Die Gründungsveranstaltung, der mit 250.000 Taler ausgestatteten AG fand am 14. Mai 1858 unter Leitung von Oskar Teucher statt. Nach Übernahme der Brauerei stieg die Produktion sprunghaft an.

Nach schneller Expansion der Produktion folgten wirtschaftliche Probleme durch Misswirtschaft, was zum Konkurs der AG 1883 führte. Die Gesellschaft wurde umgeschuldet und die neue AG "Consolidirtes Feldschlößchen" gegründet.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Feldschlößchenbrauerei zu einem der größten sächsischen Bierhersteller. 1905 schloss man sich unter dem Dach der Deutschen Bierbrauereien AG Berlin (DBA) mit der Radeberger Exportbierbrauerei zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Die Vereinbarung sah vor, dass die Radeberger Exportbierbrauerei nur noch Pilsner produzierte und sämtliche anderen Biere durch die Feldschlösschen Brauerei hergestellt wurden. Die Fusion beider Unternehmen erfolgte im Jahr 1922.

Neben der Brauerei gab es auch weiterhin das Lokal “Zum Feldschlößchen”, welches 1875 umgebaut und um einen neuen großen Bier- und Konzertgarten erweitert wurde. Leider fiel dieser später dem Bau der Zigarettenfabrik “Sulima” zum Opfer, während die Gaststätte selbst noch bis zur Zerstörung 1945 existierte. Auch die Brauerei selbst wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen, konnte die Produktion jedoch bald wieder aufnehmen. 1960 schloss sich die Feldschlösschen- Brauerei mit anderen Betrieben der Branche zum VEB Dresdner Brauereien zusammen. Anfang der siebziger Jahre begann man in Coschütz mit dem Aufbau einer modernen industriellen Großbrauerei, welche nach und nach die bestehenden alten Brauereien ersetzen sollte. Trotzdem wurde auf dem Areal der Feldschlößchenbrauerei noch bis 1991 die Brautätigkeit aufrecht erhalten.

1992 übernimmt die Holsten-Gruppe die Sächsische Brau - Union (SBU), die sich seit 1995 wieder Feldschlößchen Aktiengesellschaft nennt. Am 12. März 1998 eröffnete die Feldschlößchen AG Dresden das Restaurant im restaurierten ehemaligen Maschinenhaus. Das Gebäude ist der einzige übriggebliebene Teil der alten Feldschlößchen Brauerei. Die anderen Gebäude wurden abgerissen und an deren Stelle moderne Bürogebäude, ein Hotel und das Dresdner Arbeitsamt errichtet.

     
         
       
  Historische Darstellung um 1910 (aus [2] S. 445)      
         
       
  Ansicht ehemaliges Maschinenhaus - heutiges Stammhaus